Anfangs wurden E-Bikes noch belächelt und fast ausschließlich von Rentnern genutzt. Kaum einer hätte ernsthaft geglaubt, dass sich die elektrischen Fahrräder durchsetzen könnten. Sie wurden als Modeerscheinung angesehen, die schon bald verfliegen würde. Das ist allerdings nicht eingetroffen. Ganz im Gegenteil sogar. Während 2009 gerade einmal knapp über 150.000 E-Bikes abgesetzt wurden, wurde 2016 bereits die 600.000-Marke durchbrochen. Derzeit sind es schätzungsweise um die 3 Millionen Elektrobikes, die sich auf Deutschlands Straßen befinden. Seriöse E-Bike-Tests werden dadurch natürlich zunehmend wichtiger. Das sind einige der besten getesteten Modelle. Veröffentlicht wurden sie von einem renommierten Testanbieter, der schon seit einigen Jahren umfangreiche Tests durchführt und dem ein oder anderen als Partner der e-bike-days in Dresden bekannt sein dürfte.
Wie ein professioneller E-Bike-Test abläuft
Es gibt keine exakten Testabläufe, die zwingend für Elektrobikes vorgeschrieben sind. Jeder Anbieter testet anders und legt seinen Schwerpunkt auf unterschiedliche Kriterien. Die Experten von e-bike-test.net beispielsweise betreiben einen enormen Aufwand, um professionelle Tests kostenfrei zur Verfügung stellen zu können. Dabei hat sich der Testanbieter auf folgende 5 Kriterien festgelegt.
Ausstattung der E-Bikes
Eine gute Ausstattung ist ausgesprochen wichtig, da sie das Fahrgefühl um einiges bereichert. Bei Elektrofahrrädern spielt dabei beispielsweise das Display eine sehr wichtige Rolle. Hochwertige Displays bieten nämlich viel Spielraum und beinhalten unter anderem die Möglichkeit, sich mit hilfreichen Apps zu verbinden. Aber auch die Bremsen sollten einiges hermachen, da sie maßgeblich zur Sicherheit beitragen. Besonders beliebt sind dabei unter anderem hydraulische Felgenbremsen. Hinzukommen Sattel, Reifen, Griffe, Pedale und noch einige weitere. Ein wirklich gutes Elektrobike sollte ausstattungstechnisch in jeder Hinsicht überzeugen können. Schließlich ist das auch ein Zeichen dafür, dass sorgfältig gearbeitet wurde und eine ordentliche Verarbeitung vorliegt. Um die Qualität der Ausstattung zu ermitteln, werden Experten eingesetzt, die deren Funktionalität auf Herz und Nieren prüfen.
Design der E-Bikes
Tatsächlich gehört etwas Mut dazu, um das Design als vollwertiges Kriterium in einen E-Bike-Test einzubeziehen. Schließlich gehen hier die Meinungen weit auseinander. Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern natürlich auch für allerlei Gegenstände. Dennoch ist es möglich, eine professionelle Prüfung des Designs durchzuführen. Hierfür benötigt man einige Testpersonen, die eine unabhängige Bewertung zum Design abgeben. Je mehr Menschen es sind, desto genauer kann eine allgemeine Beurteilung des Designs erfolgen. Dabei wird natürlich Wert daraufgelegt, dass die Meinungen nicht beeinflusst werden. Hierfür ist beispielsweise eine Verschleierung der Marken vonnöten.
Reichweite der Akkus
Gerade wenn man längere Touren fahren möchte, ist eine hohe Reichweite der Akkus ausgesprochen wichtig. In vielen Fällen kann man sich an der Ah-Zahl orientieren, um einen Einblick in die mögliche Reichweite eines Elektrorads zu gewinnen. Wenngleich diese als wichtiger Indikator zu sehen ist, ist das Rad mit der höchsten Ah-Zahl, nicht automatisch das, welches auch die beste Reichweite besitzt. Es spielen nämlich noch einige weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Zudem gibt es große Unterschiede zwischen ebenem Untergrund und beispielsweise Steigungen. So gibt es viele Pedelecs die auf ebenem Grund erstaunliche Reichweiten erzielen, jedoch bereits bei kleinen Steigungen versagen. Dasselbe ist übrigens auch andersherum möglich. Um dieses Kriterium zu ermitteln, sollte man am besten kräftig in die Pedale treten.
Lebensdauer der E-Bikes
Der beste Weg um die Lebensdauer eines Produkts festzustellen, ist dieses einem Langzeittest zu unterziehen. Beim Testsieger, dem PowerPac – Mountainbike 26″ Pedelec, wurden hierfür sogar fast 2500 Kilometer zurückgelegt. Während der Europa-Testreise, konnte das Elektrobike seine Qualitäten unter Beweis stellen. Neben einem solchen Dauertest, sind auch einige Härtetests notwendig. Hier wird etwas gröber mit dem E-Bike umgesprungen. Dabei soll z. B. ermittelt werden, ob Gebrauchsspuren (oder gar ernsthafte Schäden) nach Stürzen oder Stößen auftreten. Auch die Kratzfestigkeit des Lacks, gilt es hier zu ermitteln. Dabei wird auf unterschiedliche Werkzeuge zurückgegriffen, die zum Zerkratzen der Oberfläche genutzt werden. Tatsächlich gibt es Elektrobikes, welche sich hiervon nicht beeindrucken lassen.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Dieses Kriterium ist selbsterklärend und beinhaltet gewissermaßen auch alle anderen Kriterien. Nachdem die Testabläufe durchgeführt wurden, kommt es zu einer grundlegenden Analyse. Diese orientiert sich dabei auch an dem Preis, der für das Elektrorad fällig wird. Sollte die Qualität stimmen, dann ist selbst ein hoher Preis gerechtfertigt. Allerdings müssen auch niedrigpreisige E-Bikes, einige grundlegende Anforderungen erfüllen. Andernfalls fallen sie bei diesem Kriterium durch.
E-Bikes womöglich die Fahrräder der Zukunft?
Angesichts der rasant zunehmenden Beliebtheit von Elektrorädern, liegt die Annahme nahe, dass diese womöglich die Fahrräder der Zukunft sind. Doch ist das wirklich realistisch? Im Grunde schon. Während in den Anfangsjahren hauptsächlich Senioren auf E-Bikes zurückgriffen, gewinnen diese nun auch bei jungen Leuten immer stärker an Zulauf. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es mittlerweile viele sportliche Designs auf dem Markt gibt. Lediglich der Preis ist noch ein Kriterium, welches viele von einem Kauf abhält. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass gute Fahrräder ebenfalls sehr teuer sind. Diese bieten jedoch nicht annähernd denselben Komfort. Außerdem lassen sich Strecken befahren, die mit einem normalen Fahrrad nicht zu bewältigen wären. Sollte sich die derzeitige Entwicklung fortsetzen, wird der Stellenwert von E-Bikes definitiv weiter zunehmen. Schätzungen zufolge, könnten Elektroräder bald 30% des gesamten Fahrradmarktes ausmachen. Wie es allerdings in weiter Zukunft aussieht, kann derzeit natürlich nur schwer gesagt werden. Vielleicht kommt ja auch ein neues Gefährt auf den Markt, dass sowohl Fahrrädern als auch E-Bikes Konkurrenz macht.