Bereit für den Wechsel? – Strom im Jahr 2017
Auch im Jahr 2017 wird der Strompreis weiter steigen. Dies bedeutet insbesondere für Privathaushalte höhere finanzielle Belastungen. Warum die Preise steigen, welche Vorteile ein Wechsel des Anbieters hat und wie Sie Strom einsparen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was eine steigende EEG-Umlage und erhöhte Netzentgelte bedeuten
Obwohl die Strompreise an den Börsen seit Jahren sinken, geben die großen Energiekonzerne diesen Vorteil nur sehr selten an die Verbraucher weiter. Diese fallenden Börsenstrompreise sind zugleich dafür verantwortlich, dass die EEG-Umlage nächstes Jahr von 6,35 Cent auf 6,88 Cent steigen wird.
EEG bedeutet Erneuerbare-Energien-Gesetz. Mit der dazugehörigen Umlage soll Strom aus regenerativen Quellen gefördert werden. Sie stellt die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der gesetzlich definierten Einspeisevergütung für Öko-Strom dar. Die deutsche Stromindustrie erreichte jedoch 2015 einen Rekordexportüberschuss von 52 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht etwa 8 Prozent der gesamten Stromerzeugung in Deutschland. Das Überangebot führt zu sinkenden Preisen, im Gegenzug steigt die EEG-Umlage, um den Unterschied bis zur Einspeisevergütung auszugleichen.
Für die Netzentgelte wird zudem eine Erhöhung um bis zu zehn Prozent erwartet, was sich ebenso auf den Endpreis für Verbraucher auswirkt. Insgesamt muss ein Drei-Personen-Haushalt fürs kommende Jahr mit Mehrkosten in Höhe von etwa 20 Euro rechnen.
Warum sich der Wechsel lohnen kann
Viele Netzbetreiber werben mit interessanten Angeboten. Es gibt sogenannte Wechselprämien, Bonuszahlungen oder garantierte Preise – auf Wunsch werden diese Faktoren auch bei einem Vergleich möglicher Stromanbieter einbezogen. Welcher Betreiber am besten passt, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem:
- von der Region
- von der Größe des Haushalts
- vom Verbrauch
- von der bevorzugten Stromerzeugung – konventionell oder ökologisch
- von der gewünschten Kundenbetreuung – online oder auch im Geschäft
- von der Vertragslaufzeit.
Wer stets im Grundversorgertarif seines lokalen Anbieters bleibt, zahlt unter Umständen wesentlich mehr. Um einen Weg durch das Dickicht der Stromtarife zu finden, helfen Vergleichsrechner, welche die oben genannten Faktoren in die Analyse einbeziehen und passende Ergebnisse liefern.
Wie Sie Strom einsparen können
In den letzten Jahren haben sich die Hersteller von elektrischen und elektronischen Produkten den Wünschen von Politik und Verbrauchern in vieler Hinsicht angenähert. Energiesparlampen entstanden ebenso wie sparsame Waschmaschinen oder Kühlschränke. Bevor Sie über solche großen Neuanschaffungen nachdenken, können bereits kleine Gesten Geld sparen. Schalten Sie beispielsweise das Licht in den Räumen aus, wo Sie es nicht benötigen. Vermeiden Sie den Stand-by-Betrieb von Fernseher, Musikanlage und Drucker, indem Sie Funksteckdosen oder Steckdosenleisten mit eingebautem Netzschalter nutzen. Über eine Fernbedienung bzw. manuell können Sie dann die entsprechende Steckdose ein- oder ausschalten. Ein Beispiel: Eine Spielekonsole, die täglich zwei Stunden zum Einsatz kommt, schlägt mit ca. 30 Euro Stromkosten pro Jahr zu Buche. Hinzu kommen etwa 20 Euro während des Stand-by-Betriebs. Weitere praktische Tipps zum Stromsparen finden Sie hier.
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